02|08|2024

Atomoxetin in der Therapie der ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung) Versorgungsengpass – Aktuelle Empfehlungen

Kritischer Lieferengpass atomoxetinhaltiger Arzneimittel (Hartkapseln)

 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachkreise über einen Versorgungsengpass bei Atomoxetin-haltigen Arzneimitteln informiert. Hintergrund sind Produktionsprobleme bei einem zentralen Hersteller, die auch einen Rückruf bisher verfügbarer Präparate beinhalten. Da alternative Beschaffungsmöglichkeiten fehlen, steht der Wirkstoff Atomoxetin für die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS auf zunächst unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung. Aktuell deutet sich die Möglichkeit der Behebung des Engpasses innerhalb weniger Monate an.

Wir empfehlen daher, dass in Behandlung befindliche Patientinnen und Patienten bzw. deren Familien mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten Kontakt aufnehmen, um alternative medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten bei entsprechender Indikation zu erörtern. An Substanzen mit Zulassung für die Behandlung der ADHS existieren Methylphenidat- und Amphetamin-Präparate, im Kindes- und Jugendalter zudem Guanfacin.

Für detaillierte Behandlungsempfehlungen verweisen wir auf die AWMF-S3-Leitlinie ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Berlin, 02.08.2024

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